Eine meiner Lieblingsarbeiten ist der Bau realistischer Modell-Landschaften. Beim LagoMaggioreExpress sollten die schroffen Hänge und die für das Tessin typischen Landschaftsmerkmale bestmöglich wiedergegeben werden.
Bereits beim Auftragen von Gips auf das Gerüst aus Sperrholz und Bauschaum werden die ersten Felsformationen herausgearbeitet. Natürlich kann man auch die gewünschten Strukturen aus dem getrockneten Gips mit Hammer und Stechbeitel herausstemmen. Einfacher und nicht weniger gut ist es, beim Abbinden des Gipses die Felsen mittels Spachtel zu formen. Die besten Ergebnisse erhält man, wenn der Gips teilweise schon fest ist und sich man mit einem kleinen Spachtel aus dem Künstlerbedarf den abbindenden Gips leicht splitternd abbricht. So entstehen natürlich aussehende Felsabbrüche und Verwitterungsspuren. Hierbei ist es natürlich wichtig, das Werkzeug in eine Richtung zu führen, so dass die natürliche Lage des Gesteins bestmöglich wiedergegeben wird.
Nach dem Durchtrocknen des Gipses erfolgte ein Grundieren der gesamten Gipsfläche mit grau-braun abgetönter Wandfarbe. Achtung: Hier sollte man lieber etwas mehr anrühren, so dass es für die ganze Anlage inklusive späterer Ausbesserungsarbeiten und für den späteren Einbau von Tunnelportalen, Brücken usw. reicht. Es ist in der Regel später kaum möglich, den optimalen Farbton durch Mischen verschiedener Braun- und Gelbtöne mit Schwarz zu reproduzieren.
Wenn die Grundierung vollständig getrocknet ist, wird eine Lasur aus schwarzer Abtönfarbe (mit wirklich viel Wasser verdünnen) tupfend mit einem Borstenpinsel auf die späteren Felspartien aufgebracht. Die dünne Farbe soll in die Ritzen und Vertiefungen eindringen. Überschüssige Farbe wird mit einem nassen Tuch wieder entfernt. Ziel ist es die Plastizität zu erhöhen.
Zum Abschluss werden noch Glanzlichter mit einem fast trockenem Borstenpinsel gesetzt. Hierbei wird sehr wenig weiße Wandfarbe mit der Pinselspitze zaghaft auf die hervorstehenden Felspartien getupft.
Übrigens: Die Gleise werden mit Ausnahme später nicht mehr zugänglicher Stellen erst nach den beschriebenen Arbeiten verlegt, um unnötige Verschmutzungen zu vermeiden.
Durch Klicken auf die Bilder vergrößern sich diese.
Kommentar schreiben