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Doppelte Gleisverbindung inkl. Kreuzung polarisieren

Für einen gut funktionierenden Rangierbetrieb insbesondere mit kleinen zweiachsigen Fahrzeugen wie z.B. dem tm 2/2 21 ist die Polarisierung von Weichenherzstücken unerlässlich. Als Polarisierung bezeichnet man die je nach Abzweigrichtung wechselnde Fahrstromversorgung des Weichenherzstückes.

 

Im Weichenherzstück kreuzen sich die rechte und die linke Schiene. beim zweileiter-Gleichstromsystem weisen beide Schienen eine unterschiedliche Polarität auf, was in einem nicht isolierten Herzstück unweigerlich zum Kurzschluss führt. Einige Spielbahn-Gleissystem verwenden Herzstücke, die komplett aus Kunststoff und somit nichtleitend sind. Hiermit löst man zwar die Kurzschlussproblematik, aber spätestens beim Rangieren im Kriechgang werden kleinere Fahrzeuge im Weichenbereich hängen bleiben. Bei ernstzunehmenden Gleissystemen sind die Herzstücke aus Metall gefertigt und gegen die restlichen Schienen isoliert. Dieses separierte Herzstück gilt es nun so mit Fahrstrom zu versorgen, dass Weichenstellung und die richtige Stromzufuhr synchron geschaltet sind. Das funktioniert sowohl mit von Hand, z.B. über Stellstangen gestellte Weichen als auch mit motorischen oder mit Magnetartikeln geschaltete Weichen. 

 

Auf dem Bild oben sieht man die Bahnhofseinfahrt von Alpe Bianco. Hier sind fünf Weichenantriebe anzuschließen und nicht weniger als sieben Herzstücke richtig zu polarisieren.

 

Nachfolgend beschreibe ich stichpunktartig die Vorgehensweise bei der Verdrahtung und Polarisierung der Doppelten Gleisverbindung:

 

  • Ich verwende die günstigen Conradweichenantriebe. Im Bereich der Stellschwelle der Weiche habe ich ein 10mm-Loch in die Grundplatte gebohrt. Der Antrieb wird von unten mit zwei kleinen Schrauben an der Grundplatte befestigt. Ein 0,8 bis 1,0 mm starker Federstahldraht wird an einer Seite umgebogen und von oben durch das Loch der Stellschwelle geführt, so dass der Draht nicht nach unten durchrutscht. Die Conrad-Antriebe habe eine seitenverstellbare Aufnahme zur Befestigung des Drahtes. 
  • Wenn der Antrieb justiert ist, geht es an den elektrischen Anschluss: es gibt eine rote Litze zur Stromversorgung und zwei braune Kabel zur Schaltung (gerade/Abzweig). Ich verwende kleine Kippschalter AN/AUS/AN (ebenfalls von Conrad). Die Antriebe verfügen eigentlich über eine Endabschaltung, die jedoch nicht immer sicher funktioniert. Daher nutze ich die Mittelstellung (AUS). Die Schalter habe ich an Ort und Stelle in die Seitenwand des Segmentkastens eingebaut.
  • Die gelbe Litze des Antriebs versorgt das zu polarisierende Herzstück der jeweiligen Weiche (bei der DKW das gegenüberliegende!).
  • Die beiden weiteren blauen Litzen des Antriebs nehmen die Fahrspannung der rechten bzw. linken Schiene auf, die dann je nach Weichenstellung über den eingebauten Polarisierungsschalter über das zuvor erwähnte gelbe Kabel zum Herzstück geführt wird. Welche Spannung angelegt werden muss, habe ich bei jedem Antrieb einfach ausprobiert. Die Chance liegt bei 50 zu 50. Wenn es nicht passt, müssen die Anschlüsse getauscht werden. 
  • Insgesamt kommt man je Antrieb auf ca. 15 Lötstellen - ich war also mehrere Abende mit dieser Weichenverbindung beschäftigt.
  • Zu guter Letzt müssen "nur" noch die beiden Herzstücke der einfachen Kreuzung in der Mitte der DGV über den Schalter einer der Weichen polarisiert werden. Auch hier hat man wieder die 50 zu 50 Chance, ob man einen Kurzschluss produziert oder die richtige Wahl auf Anhieb getroffen wird.

Dieser Blogbeitrag basiert auf dem Beitrag Gleisbau in der Rubrik Die Erweiterung.

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