Was macht man, wenn die Modellbahnanlage so gut wie fertig ist? Abreißen und neu bauen kommt, wenn man im einen oder andere Fachforum mitliest, offenbar gar nicht so selten vor. Wenn die Anlage aber einigermaßen gut geplant und gebaut worden ist, kann man einen richtig genialen Spielbetrieb aufziehen.
In diesem Blog-Beitrag erhaltet ihr einige Einblicke in den fahrbetrieb. Die Akteure waren Stephan, Darren und Dominik.
Mit sichtlicher Freude steuert Darren den hinter der Lok um zwei Wagen verstärkten RegioPanoramico ReP 125 talwärts. Die Stammkomposition wird gebildet von einem Panoramasteuerwagen 1. Klasse, einem Niederflurwagen 2. Klasse und einem modernisierten Einheitswagen 2. Klassen. Für die Traktion sorgte eine von den drei beim LMEx vorhandenen GDe4/4 der 6.000er-Serie. Der Zug 125 verlässt Alpe Bianco planmäßig um 17.15 Uhr und wird täglich mit einem AB-Wagen und einem B-Wagen verstärkt, da zu dieser Zeit viele Wanderer, aber auch Ski- und Snowboardbegeisterte zurück ins Tal fahren möchten.
Routiniert führt Stephan den Gegenzug ReP 126 von Lacorno in Richtung Alpe Bianco, als der Fotograf ihn auf den letzten Metern vor dem Ziel erwischte. Beim LMEx verkehren zwei gleiche Zugkompositionen.
Damit bei mehreren Spielern der Fahrbetrieb auch klappt und vor allem realistisch wirkt, ist selbst bei einer so einfachen Anlage wie dem LMEx ein Fahrplan unerlässlich. Der oben abgebildete Fahrplan gilt dienstags bis donnerstags.
Voller Hof am frühen Morgen. Noch stehen die Schneeschleuder, eine Komposition des Regio Panoramico, der Lago Maggiore Express und dahinter ein weiterer Regionalzug in Lacorno Deposito. Eine Zugkomposition des Regio Panoramico hat als ReP 108 Lacorno bereits um 8.00 Uhr verlassen.
Abgestellter Lago Maggiore Express LMEx in Alpe Bianco.
Zughalt eines Regio Panoramicos in Santa Maggiore. Aufgrund von zu knapper Gleiskapazität in Lacorno hat die Bau-Equipe einige ihrer Wagen in Santa Maggiore abgestellt.
Als am frühen Abend die Streckenbelegung ein Stück weit zurückging, hat die Betriebsleitung einen Dienstzug in Form einer Schneeräumkomposition eingelegt. Mit dem Schnee- und Spurpflug werden die Gleise und vor allem der Bereich zwischen den Schienen geräumt. Die Räummannschaft findet im Triebwagen BDe/4/4 3004 Platz. Der Dienstzug wird soeben in lacorno bereitgestellt. Hier auf nicht einmal 200 Metern Seehöhe ist Schnee im Frühherbst noch kein Thema. An diesem sonnigen Herbsttag baden sogar ein paar Jugendliche im Hafenbecken (siehe links auf dem Foto).
Nach rund eineinhalb Stunden Fahrzeit sieht auf der Alpe Bianco auf einer Meereshöhe von rund 2.000 Metern die Situation schon ganz anders aus. Der scharfe Nordwind hat reichlich Neuschnee gebracht. Das Freihalten der Weichen geschieht hier oben von Hand, so dass neben dem Bedienpersonal für den Triebwagen bzw. die Schneeschleuder auch noch en paar Mann mit Schaufel und Besen gebraucht werden. Die Schneeschleuder sorgt mit ihren seitwärts verschiebbaren Schleuderaggregat vor allem dafür, dass der beiseite geschobene Schnee deutlich vom Gleistrasse entfernt abgelegt wird, damit der nächste Sturm die Gleise nicht umgehend wieder zuweht.
Fazit:
Der Fahrbetrieb zu dritt hat eine große Freude gemacht und lief sehr professionell ab, was sicherlich auch daran liegt, dass Stephan und Darren Berufseisenbahner und somit echte Profis sind 😊. Ein durchdachter Fahrplan und eine durchdachte Gleis- bzw. Streckenplanung trugen ebenso zum Erfolg bei, wie die Tatsache, dass die Anlage nicht überladen ist. Zwei Endbahnhöfe, eine Kreuzungsstelle sowie zwei einfachste Gleisanschlüsse sorgten für Kurzweil und Rangierspaß.