Das erste Grün ist wie die Kolorierung der ersten Gipsfelsen immer ein recht eindrucksvoller Schritt auf der neu zu bauenden Anlage. In diesem Moment ändert sich das Erscheinungsbild der Anlage völlig. In diesem Blogbeitrag beschreibe ich die Begrünung des neuen Segmentes Santa Maggiore.
Eine kleine Übersicht über die benötigten Produkte: Ich habe Grasstreu von RTS und Noch, aber auch Turf von Woodland verwendet. Ich kombiniere immer eine ganze Anzahl von Produkten, damit die gestalteten Bereiche nicht zu eintönig wirken. So sind die Gräser direkt am geschotterten Weg im Herbst oftmals bereits verdorrt, während sie im Bereich von Senken, in denen sich beispielsweise Wasser sammelt, noch sattgrün sind.
Als Untergrund habe ich Sand und Steinchen aus dem Fluss Maggia im Tessin sowie Erde aus dem heimischen Garten verwendet. Die Erde hatte ich morgens spontan aus dem Garten geholt und bei 140° C eine Stunde im Backofen getrocknet und sterilisiert - ich möchte schließlich keine Krabbeltiere aus dem Garten in Santa Maggiore haben. Danach habe ich die trockene Erde noch in der Kaffeemühle gemahlen. Verklebt habe ich die Erde hier mit Holzleim, was bei kleinen Flächen unproblematisch ist. Holzleim hat jedoch die Eigenschaft, dass der Leim zügig abbindet. In den abgebundenen Leim kann man jedoch keine Fasern mehr mit dem Elektrostaten einschießen. Mann muss dann schon zügig arbeiten oder speziellen Leim, z.B. Vampiglue von Vampisol verwenden.
Zum Aufbringen der Grasfasern nutze ich den RTS-Greenkeeper.
Hier wurden zunächst die Erde und die Steinchen aufgetragen. Den Leim habe ich aus der Dosierflasche direkt auf die Fläche aufgegeben und mit einem Pinsel und etwas Wasser (mit Spüli) verteilt. Das Spüli reduziert auch hier die Spannung der Oberfläche und sorgt dafür, dass der leim alles gut und dennoch nur dünn benetzt. Man muss aber aufpassen, nicht zu viel Wasser zu nehmen, da zum einen die Klebekraft reduziert wird und zum anderen die Gefahr besteht, dass der flüssige Leim bergab läuft und ungewollte Leimspuren auf den Felsen hinterlässt.
An diesem Hang ist später der Weinberg seinen Platz finden. Die gemahlene Erde aus dem heimischen Garten wurde mit Steinchen und Sand aus dem Maggiatal verfeinert.
Erstes Begrasungs-Ergebnis: Man erkennt schön den ausgetretenen und von der Erosion geprägten Pfad ins Bergdorf Santa Maggiore. Damit die Wiese nicht zu eintönig aussieht geht man folgendermaßen vor: Auf dem mit der Erde vorbereiteten Untergrund habe ich zunächst nur einige Stellen mit Leim benetzt. Hierauf habe ich dann die erste Faser-Sorte aufgebracht. Die überschüssigen Fasern sauge ich dann ab - mit einem alten Nylonstrumpf vor dem Sauger, um die Fasern aufzufangen. Dann streiche ich die nächsten Bereiche mit Leim ein und beflocke sie mit der nächsten Faser-Sorte und so weiter. Hierbei sollte man nicht zu präzise vorgehen: Gerne können Stellen auch kahl bleiben und Fasern vermischt werden - Hauptsache es sieht nicht zu statisch aus.
Die kleine Kirche von Santa Maggiore bildet den Mittelpunkt des kleinen Ortes. Der kleine Platz vor der Kirche ist ein beliebter Rastplatz für die zahlreichen Wanderer. Der kleine Brunne sorgt für Erfrischung und von hier kann man den wunderbaren Ausblick auf den Lago Maggiore genießen.
Ein Tessiner Dorf wie aus dem Bilderbuch.
In diesem kleinen Bergdorf haben die Menschen keinen Stress - es immer genug Zeit für ein piccola chiacchierata - einem kleinen Schwätchen.
In der kleinen Station Santa Maggiore ist dagegen Hochbetrieb. Auf dem vorderen Gleis ist ein fast leerer Regio Panoramico talwärts unterwegs. Es ist am Vormittag und die meisten Gäste streben dem Berg entgegen. Daher ist der um zwei Wagen verstärkte Regio Panoramico auf dem hinteren Gleis bergwärts trotz der beiden am Schluss laufenden Verstärkungswagen voll ausgelastet.
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