Der Marmorbruch

Neben dem vor allem touristisch geprägten Personenverkehr gibt es bei der Bahngesellschaft LagoMaggioreExpress noch einen bedeutenden Güterverkehr. Werktäglich verkehren mehrere Wagengruppen beladen mit Marmorblöcken von Alpe Bianco nach Lacorno und leer zurück. Hoch in den Bergen in der Nähe von Alpe Bianco gibt es einen unterirdischen Marmor-Steinbruch. Die Qualität des gewonnenen Marmors ist so gut, dass die aufwändige Gewinnung und Abfuhr der Marmorblöcke gerechtfertigt sind. 

 

Die Gewinnung erfolgt untertägig in rund 2.000 Meter Höhe. Von hier führt ein Stollen waagerecht in den Berg. Der Marmor wird in großen rund 5 bis 10 Tonnen schweren Blöcken gebrochen und per Radlader  zunächst zum Stollenmundloch transportiert. Hier gibt es ein Plateau, auf dem die Bergstation einer Schwerlastseilbahn installiert ist, die die Marmorbrocken zum Verladeplatz an der Bahnstrecke unterhalb von Alpe Bianco fördert. Der Steinbruch und die Bergstation sind aus Platzgründen nicht dargestellt. Eine ähnliche Art der Gewinnung von Marmor gibt es z.B. beim Laaser Marmor

Übersicht über den Verladeplatz. Rechts ist der Tunnel zu sehen, in dem das Streckengleis von der Alpe Bianco talwärts führt. Im Rücken des Betrachters liegt die Alpe Bianco mit dem gleichnamigen Endbahnhof. Die beladenen Steinwagen stehen auf dem einzigen Gleis des Anschlusses, das drei vierachsige Steinwagen fasst. Das Gebäude links im Vordergrund ist die Talstation der Materialseilbahn. Gleichzeitig wird hier der Stapler abgestellt und es gibt eine Tankstelle für die Dienstfahrzeuge des Steinbruchs. 

Ähnlicher Blickwinkel wie beim Bild oben. Unterdessen ist jedoch die Gemf 1007 ins Anschlussgleis gefahren, um die beiden beladenen Wagen abzuziehen. Auch das Transportgestell der Seilbahn kommt gerade mit einem schweren Marmorblock an, der auf dem Platz abgelassen und vom Stapler zwischengelagert wird. 

Blick auf die Details der Schwerlastseilbahn. Der Marmorblock wird gleich vom Stapler übernommen und auf ins Zwischenlager gebracht. 

Stammlok für den Verschub in Alpe Bianco ist die Gemf 1007. Eine dieselelektrische Zweikraftlok mit Funkfernsteuerung. Ihr obliegt auch die Bedienung des Anschlussgleises vom Steinbruch. An der Anschlussweiche angelangt legt der Rangierer die Weiche um. Parallel wird der Pantograph gesenkt und auf den Dieselmotor umgeschaltet, da das Anschlussgleis nicht mit einer Fahrleistung überspannt ist. 

Die Rangierlok ist vor den abholbereiten Wagen angelangt. Der Rangierer kuppelt und schlaucht und während der wagentechnischen Überprüfung wird die Luftleitung gefüllt. 

Rückfahrt nach Alpe Bianco, von wo aus die Wagen entweder einem Personenzug oder dem morgendlichen Güterzug mitgegeben werden. Die Lok ist hier wieder elektrisch unterwegs. 

 

Ziel der Wagen ist übrigens das Marmorwerk in der Nähe von Lacorno, wo die Marmorblöcke weiterverarbeitet werden. 


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